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2005 - Gedanken des Kommandeurs zur letzten Truppenwehrübung seines Heimatschutzbataillon 862 „OBERPFALZ“

 


HSchBtl 862 - Niedermayerstr. 81-105 - 84036 Landshut
01. Oktober 2005

Der OBERPFÄLZER Reservist als Soldat im HSchBtl 862, als Soldat für die Zukunft

Betrachten wir den Soldaten, den Reservisten im Bataillon:
Ich habe nun 26 Jahre Dienstzeit als Soldat und Reservist, davon 24 Jahre in Führungsfunktion bei der Heimatschutztruppe in der OBERPFALZ hinter mir. Ich sah in dieser Zeit viele Reservisten kommen und gehen. Und ich erkannte:

Die Zuverlässigsten waren nicht unbedingt die Bequemen und Angepassten. Nein, in einem nichtaktiven Bataillon zählt das Individuum mit seinen speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten, mit seiner langen Lebens- und Berufserfahrung aus dem zivilen Bereich, seiner natürlichen Autorität, dem man Aufträge gibt, dem man nicht befehlen muss. Es zählt nicht der, der andere für sich einbringen lässt, sondern der, der seine eigenen Vorstellungen einbringt und seine Ideale vertritt. Dabei ist der Außergewöhnliche, der Unkonventionelle, der Pragmatische das Salz in der Suppe des Bataillons.

Da der Reservist schon lange auf rein freiwilliger Basis arbeitet, entstand ein Führerkorps, welches über Jahre hinweg fest gefügt und verbunden ist, welches aufeinander eingespielt ist im Gefecht, bei Übungsvorhaben und Veranstaltungen, dem das höchste Gebot die Kameradschaft ist.

Gerade der kameradschaftliche Zusammenhalt vieler Soldaten, die sich jahrelang, teils Jahrzehnte lang kennen, ist das Markenzeichen dieses Bataillons, und er verhalf über 30 Jahre hinweg immer zum Erfolg.

Heute mag das HSchBtl 862 OBERPFALZ nicht mehr in die Struktur der transformierten Bundeswehr mit ihren wirtschaftlichen Zwängen und einsatzorientierten Notwendigkeiten passen. Es ist daher im kommenden Jahr außer Dienst zu stellen. Es bleibt nun zu hoffen, dass der OBERPFÄLZER Reservist in seiner tradierten Art neue Aufgaben und eine neue militärische Heimat erhält; denn bessere Soldaten findet die Bundeswehr nicht!

Wie bei der Beurteilung von Vorbereitung und Durchführung der vergangenen Truppenwehrübung kann ich auch für die Zukunft feststellen: Ungeachtet der Mitteilungen über die fehlende Zukunft nichtaktiver Verbände und deren Außerdienststellung führt das HSchBtl 862 OBERPFALZ seine jetzigen Aufträge weiterhin durch, und wird dies so lange tun, bis es einen neuen Auftrag erhält. Auch den Befehl zur Außerdienststellung nimmt das Bataillon als „letzten Befehl“ hin, gehorsam, geordnet und mit der bewährter Konsequenz, mit der das Bataillon stets gewohnt war seine Aufträge auszuführen, treu und tapfer, wie wir Soldaten es einmal gelobt haben.

Virtute non Verbis - Mit Tapferkeit, nicht mit Worten!

gezeichnet am letzten Tag der Truppenwehrübung „SIRA RHÖNLAND“ mit der Bewertung durch Infanterieschule HAMMELBURG: „Eines der besten Infanteriebataillone, aktive eingeschlossen ...“

Hans Neuner
Oberstleutnant

 

InfS Hammelburg